Die Kröten wandern wieder

Vielleicht habt auch ihr in den letzten Tagen Naturschützer beobachtet, wie sie niedrige Plastikzäune am Straßenrand errichtet haben. Für Kröten auf Wanderschaft ist das der einizge Schutz vor dem Überfahrenwerden. Leider wurden 2012 - wie der BUND gemeldet hat - schon rund 7.000 Kröten Opfer im Straßenverkehr.


Foto: So sieht eine Erdkröte aus

Erdkröten leben die meiste Zeit des Jahres verborgen im Wald. Erst wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen, bekommen wir sie mit etwas Glück zu Gesicht. Vorzugsweise in milden und feuchten Nächten ziehen die Tiere zu ihren Laichgewässern, um für Nachwuchs zu sorgen.

 "Tagesmarsch": 600 Meter




Mit einer "Hüpfgeschwindigkeit" von 600 Metern pro Tag machen sich die Kröten auf die mehrere Kilometer weite Reise. Dabei verweilen sie aber nicht am erstbesten Gewässer, sondern finden exakt jenen Teich wieder, in dem sie vor Jahren als Kaulquappe das Licht der Welt erblickt haben.




Wie orientieren sich Kröten



Wie sich Kröten dabei orientieren, ist völlig ungeklärt. Welcher Sinn lenkt sie dabei? Sonne, Sterne und Magnetkompass - wie bei den Zugvögeln - kommen bestimmt nicht in Betracht. Es bleibt ein Phänomen, wie sie den Ort ihrer Geburt so exakt finden können, selbst wenn Bulldozer die ganze Gegend planiert haben.




Foto: 600 Meter hüpft eine wandernde Kröte am Tag




Beharrlichkeit und Geduld

Wenn Kröten schließlich an ihrem Geburtsort angekommen sind, hält sie nichts und niemand davon ab, exakt dort zu laichen. Sollte der Tümpel kein Wasser führen, bleiben Kröten hartnäckig. Statt nach anderen Gewässern zu suchen, graben sie sich einfach in den Morast ein und warten auf Regen. Wasser ist dringend notwendig, weil der Laich direkt unter die Wasseroberfläche gelegt oder an Wasserpflanzen abgestreift wird.   

 

Der größte Feind: Das Auto




Der größte Feind für Kröten auf Wanderschaft ist das Auto. Denn haben Kröten ihr Ziel fest vor Augen, kümmern sie sich nicht darum, ob ihr Weg über eine Straße führt. Deshalb errichten Naturschützer seit einigen Jahren Krötenzäune entlang der Fahrbahn bis zu einer Stelle etwa einem Graben oder ein Rohr wo die Kröten unter der Strasse hindurch wandern können.


Verkehrszeichen, wie das auf unserem Foto, warnen die Autofahrer zur Vorsicht. Alle Tiere kann das leider nicht schützen. Der NABU (Naturschutzbund) meldet für das Frühjahr 2012 schon 7000 überfahrene Kröten. Wer selbst helfen möchten: Jeder NABU vor Ort hat auch eine Jugendgruppe. Infos unter www.nabu.de.   

Nic/RR - 22.3.2011 - Fotos: pd, Creative Commons Lizenz, Autor: n p Holmes, GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Autor: Lienhard Schulz

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