Indianer sind mehr als jodelnde Rothäute!

Jeder von uns kennt sie aus zahlreichen Westernfilmen. Die nordamerikanischen Ureinwohner sind zweifelsohne ein beliebtes Filmmotiv. Denn ihre Rauchzeichen, die vergrabenen Kriegsbeile und ihr bunter Federschmuck versprühen den aufregenden Glanz des Wilden Westens. Doch habt ihr auch gewusst, wie grausam die Indianer von den weißen Siedlern behandelt wurden?

Als die Indianer noch unter sich waren

Die Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner geht bis auf das Jahr 8000 vor Christus zurück. Aber erst um 5000 vor Christus wurde es den nomadischen Indianern möglich, sesshaft zu werden. Die Eiszeit war endlich vorbei. Die Äcker und Felder Nordamerikas konnten nun bebaut werden. Ihr anstrengendes Leben als umherwandernde Jäger und Sammler war damit vorbei.

Fortan lebten sie in selbstgebauten Hütten, erforschten Heilkräuter und erfanden ihre eigenen Mythen und Riten. Kriegerische Auseinandersetzungen waren unter den indianischen Volksstämmen eine Seltenheit. Der Grund dafür ist einfach: Indianer treten allen Schöpfungen Gottes mit dem größten Respekt entgegen. Egal ob Menschen, Tieren, Pflanzen oder Steinen. Dass aber nicht alle Menschen diese Einstellung teilen, mussten sie spätestens mit der Ankunft der Weißen, also der Europäer, in Nordamerika erfahren.

Wie die Indianer zu ihrem Namen kamen

Das Jahr 1492 war für die Ureinwohner Nordamerikas ein einschneidendes Erlebnis. Denn der Seefahrer Christoph Kolumbus entdeckte ihren Kontinent wieder. Er war aber nicht der Erste, der Amerika entdeckte. Denn schon 500 Jahre vor ihm, waren bereits einige Isländer auf Nordamerika gestoßen. Aber der ferne Kontinent war den Europäern wieder verloren gegangen. Angeblich war es auch Christoph Kolumbus, der den Indianern ihren Namen gab.

Umstritten ist jedoch, wie genau es zu dieser Namensgebung kam. Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist es nämlich unwahrscheinlich, dass er die dort lebenden Menschen so nannte, weil er dachte, er sei in Indien gelandet. Denn Indien hieß zu dieser Zeit noch Hindustan. Deshalb halten es viele für nachvollziehbarer, dass der deutsche Begriff Indianer eine Ableitung des spanischen Ausdrucks für Gottes Volk ist. Denn die Indianer beeindruckten die Weißen damals mit ihren religiösen Sitten.

Das schlimme Schicksal der Indianer

Nach der Wiederentdeckung Amerikas kamen immer mehr Europäer auf den neuen, verheißungsvollen Kontinent. Bis 1770 lebten schon 2,2 Millionen eingewanderte Weiße in Nordamerika. Da blieben Streitigkeiten nicht aus. Denn die europäischen Kolonialmächte fühlten sich den Indianern in allem überlegen. Und mit dem Einsatz ihrer modernen Waffen meinten sie das auch beweisen zu können.

Skrupellos dezimierten sie die Zahl der amerikanischen Ureinwohner, wenn diese ihre Ländereien nicht freiwillig abgeben wollten. Nach kurzer Zeit waren die neuen Einwohner Amerikas, den Indianern, zahlenmäßig überlegen. Es waren nur noch wenige hunderttausend Indianer übrig geblieben. Deshalb fiel es ihnen auch zunehmend schwerer, ihre alten Traditionen und Riten zu bewahren.

Der Zusammenbruch des Indianerreichs

Der Kontakt mit den Europäern hatte für die Indianer entsetzliche Folgen. Sie wurden auf Leben und Tod gezwungen, ihr Land und ihre Religion aufzugeben. Zusätzlich hatten sie mit schweren Infektionskrankheiten zu kämpfen, die unzähligen Indianern das Leben kosteten. Medizinische Hilfsmittel gegen diese Krankheiten hatten sie nicht. Denn die Infektionen kamen erst mit der Ankunft der Kolonialmächte.

Friedliches Zusammenleben? Keine Spur!

Ziel der Amerikaner, die in der Überzahl waren, war es nun, die Indianer vollkommen zu unterwerfen. Doch wo sollten die übrig gebliebenen Ureinwohner hin? Um dieses Problem zu lösen, richtete die amerikanische Regierung ab 1820 Indianer-Territorien ein. Dorthin wurden dann alle Indianer mit Gewalt verfrachtet. Nicht selten kam die Hälfte der umzusiedelnden Personen dabei ums Leben.




Das Leben in den Reservaten

Foto: Hier wurde 1917 ein indianischer Stamm aus Kalifornien umgesiedelt

Die Unterbringung in den Reservaten war eine schlechte Lösung für die Indianer. Die Arbeitslosigkeit stieg und ein Gesundheitswesen war kaum vorhanden. Deshalb nahm der Alkohol- und Drogenkonsum der Ureinwohner rapide zu. Heute möchte die amerikanische Regierung ihre Situation in den Reservaten verbessern. Deshalb versucht sie, immer mehr junge Indianer in den Städten unterzubringen. Doch das Vertrauen der Ureinwohner, in die amerikanische Regierung, wurde schon oft missbraucht.




Kein Ende der Gräueltaten

Noch bis 1970 wollte Amerika die kulturelle Anpassung der Indianer erzwingen. Deshalb wurden indianische Kinder ihren Familien früh entrissen und in christliche Internate gesteckt. Dort war es ihnen verboten, ihre Stammessprache zu sprechen oder indianische Traditionen zu pflegen. Als ob das nicht genug wäre, wurden die Kinder in diesen Einrichtungen auch körperlich und seelisch misshandelt. Die Mädchen wurden sogar zwangssterilisiert, damit sie später einmal keine indianischen Kinder zur Welt bringen konnten. Doch trotz aller Grausamkeiten, die die Indianer erfahren mussten, haben sie es geschafft, ihre Kultur bis heute zu erhalten.




Erfahrt mehr über das Leben der Indianer!


Wenn ihr erfahren wollt, welche Schmuckstücke die Indianer trugen, was sie aßen und wie ihr Alltag aussah, dann kommt doch einfach in das Ausstellungszentrum Lokschuppen in Rosenheim. Hier lädt die einzigartige Ausstellung Indianer - Ureinwohner Nordamerikas ab heute zum Staunen ein. Alles was es über die lange Geschichte der Indianer und ihr Leben heute zu berichten und bestaunen gibt, ist hier aufbereitet. Für indianermäßigen Spaß ist aber auch gesorgt!

Rund um das Ausstellungszentrum wurde ein Indianer-Parcours aufgebaut mit Bisonjagd, Spurenlesen und Bogenschießen mit echten Pfeilen. Ein umfangreiches Ferienprogramm gibt es ebenfalls.


Öffnungszeiten:

Mo bis Fr: 9 bis 18 Uhr

Wochenende und Feiertage: 10 - 18 Uhr 

 


Preise:

Preise in Euro für Eintritt (und Führung)

Erwachsene 11,00 (Führung 5,00)

Erwachsenengruppen (ab 12 Personen), 

Inhaber von Gästekarte:

je 9,00 (Führung: 4,50)

Kinder (ab 5 Jahren), Schüler, Studenten, Auszubildende,

Zivil- und Grundwehrdienstleistende, grüner Pass der Stadt Rosenheim, Behinderte,

erforderliche Begleitpersonen Behinderter mit Eintrag B frei:

Jeweils:  5,50 (Führung: 4,00)

Kindergärten / Schulklassen (pro Kind): 4,00  (Führung: 3,00)

Familien: 2 (Groß-) Eltern mit familieneigenen (Enkel-) Kindern 23,50 (Führung:13,00)

Familien: 1 (Groß-) Elternteil mit familieneigenen (Enkel-) Kindern 14,50 (Führung: 8,50)

Exklusive Indianer-Erlebnisführung

jeden ersten Freitag im Monat um 18:00 Uhr 

 


Preise für Eintritt und Führung:

Erwachsene 21,00 ;

Kinder (ab 5 Jahren), Schüler, Studenten, Auszubildende, Zivil- und Grundwehrdienstleistende, grüner Pass der Stadt Rosenheim, Behinderte, erforderliche Begleitpersonen Behinderter mit Eintrag B freie 12,00

Familien: 2 (Groß-)Eltern mit familieneigenen (Enkel-)Kindern 49,00 Familien 1 (Groß-)Elternteil mit familieneigenen (Enkel-)Kindern 30,50

Buchen Sie Ihre Erlebnisführung exklusiv an Ihrem Wunschtermin:(zzgl. Eintritt) Indianer-Erlebnisführung pauschal (max. 25 Pers.) 150,- Indianer-Erlebnisführung als Kindergeburtstag (bis 12 Teilnehmer) (inkl. Eintritt) 150,-

Alle Eintrittskarten sind den ganzen Tag über gültig.


Kontakt:

 

Ausstellungszentrum Lokschuppen Rosenheim

Rathausstr. 24

83022 Rosenheim

Telefon: 08031 365-9051

Fax: 08031 365-9050 

 


E-Mail: sarah.smyka@rosenheim.de

Internet: http://www.indianer-ausstellung.de/

               http://www.kuko.de/main.asp?main=lok&c1=start&c2=start

Text: Katerina Dimitriadis, 30.03.2011 // Fotos: Indianer und Federschmuck: Pressefotos des Ausstellungszentrums; Indianer 1917: gemeinfrei;

Hinweis: Im Archiv wurden alle Bilder und Links entfernt